Bildungsverbände fordern: Solidarität der Kultusminister*innen muss praktisch werden

*Dieser Beitrag wurde automatisch übernommen und ist keine Veröffentlichung der LAK Bremen.*

37. Kultusministerkonferenz stellt Wissenschaftsbrücke in die Ukraine bereit ohne konkreten Finanzrahmen abzustecken

Die Kultusministerkonferenz hat heute beschlossen, dass es für Forschende und Lernende, die aus der Ukraine fliehen, unbürokratische Hilfe geben soll. Der fzs als bundesweiter Studierendenverband sowie die GEW Studis als Vertretung der Studierenden in der GEW unterstützen die Initiative einer Wissenschaftsbrücke. Wir mahnen jedoch an, dass eine bloße Plattform der Länder nicht reichen wird. Es müssen große Bildungsinvestitionen für zusätzliches Personal- und Raumaustattungen vorgenommen werden.

„Wir begrüßen die Solidaritätsbekundung der Kultusminister*innen. Das ist ein wichtiger Schritt. Doch mit rein symbolischen Akten ist es nicht getan. Die Bildungseinrichtungen müssen mit entsprechenden finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Schon jetzt ist absehbar, dass mehrere hunderttausend Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene die noch zur Schule gehen oder studieren nach Deutschland kommen werden. Viele von ihnen werden ihren Bildungsweg hier fortführen. Allen, die dies wollen, sollte unbedingt die Chance dafür ermöglicht werden. Die Ankündigung der Kultusministerkonferenz finden wir daher begrüßenswert und hoffen, dass diese Wissenschaftsbrücke auch entsprechend begleitet wird.“, findet Lone Grotheer, Vorständin im fzs.

„Das Bildungssystem in Deutschland ist allerdings schon jetzt stark belastet: Es mangelt in allen Stufen des Bildungs-, Erziehungs- und Wissenschaftsssytem an Lehr- und Fachpersonal. Weiterhin beklagen wir massive Mängel an Bau und (digitaler) Infrastruktur. An dieser Stelle muss langfristig geplant und gehandelt werden: Die Reaktivierung von Pensionierten oder Einstellung zusätzlicher Hilfskräfte reicht nicht. Denn schon heute haben wir zu wenig Fachkräfte in Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen. Die Zahl der zu betreuenden Schüler*innen und Studierenden wird auch in den nächsten Jahren nach dem möglichen Ende des Kriegs in der Ukraine nicht plötzlich wieder stark zurückgehen. Gerade zusätzliche Betreuung im psychosozialen Bereich ist nun nötiger denn je.“, ergänzt Ann-Kathrin Hoffmann von den GEW Studis.

„Große Investitionen für eine bessere Ausstattung sind lange überfällig und werden nun durch die zusätzlichen Schüler*innen und Studierenden erst recht dringend benötigt. Statt jetzt Geld in Rüstung zu investieren, sollten wir Bildung ausbauen. Denn Bildung, Erziehung und Wissenschaft sind die Garanten für Demokratie und schützen effektiv gegen Desinformations- und Handelskriege 100 Milliarden wurden vergangene Woche für Rüstungsausgaben bereitgestellt. Ausgaben, die einigen vielleicht nötig erscheinen, aber gerade keine konkrete Wirkung entfalten, da es Jahre dauern wird, bis die von diesem Geld bestellte Ausrüstung geliefert werden kann. Zusätzliche Ausgaben für Bildung fordern wir hingegen bereits seit Jahren und sie helfen auch jetzt ganz direkt.“, erläutert Matthias Konrad, ebenfalls Vorstand im fzs.

Der fzs hat bereits vor dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit anderen Jugendverbänden wie den GEW Studis auf die strukturellen Defizite im Erziehungs,- Bildungs- und Wissenschaftssystem hingewiesen. Weitere Informationen finden sich hier: https://www.fzs.de/stop-the-cuts-buendnis-fuer-bildungsinvestitionen/