*Dieser Beitrag wurde automatisch übernommen und ist keine Veröffentlichung der LAK Bremen.*
Das Gremium, das alle Studierendenschaften in Deutschland vertritt, tagt zu studentischen Anliegen in der krisengeplagten Universität Erfurt
Ein Wochenende lang besprechen Vertreter*innen von Studierenden in Erfurt studentische Anliegen. Der freie zusammenschluss der student*innenschaften (fzs) vereint studentische Vertretungen von Hochschulen aller Art aus ganz Deutschland. Studierende in ganz Deutschland befinden sich in ähnlichen Situationen. Studieren im Homeoffice über zwei Jahre hinweg, gestiegene Lebenshaltungskosten und das Ausbleiben der Energiepauschale, die die Bundesregierung zum Winter versprochen hatte. Gleichzeitig arbeiten sie in schlecht bezahlten Nebenjobs oder warten über Monate auf die Bearbeitung ihres Bafög-Antrags.
Die Probleme der Studierenden bestehen in ganz Deutschland. Umso wichtiger ist es, dass es ein bundesweites Netzwerk und Gremium gibt, das gemeinsame Forderungen stellen kann. Mit insgesamt 90 studentischen Vertretungen, die Mitglieder im fzs sind, werden über 1.000.000 Studierende in Deutschland vertreten. Ziel der Versammlung des fzs ist das Formulieren von gemeinsamen Forderungen, die das Arbeiten der Vertretungen im nächsten halben Jahr bestimmen. Der Zusammenschluss der Studierendenschaften nutzt das Wochenende auch zur Vernetzung der Studierenden. Der Austausch der Perspektiven unter Gleichgesinnnten mündet in gemeinsamen Positionen, die an die Politik, die Öffentlichkeit und die Hochschulen herangetragen werden.
Zentral für die Versammlung in Erfurt ist dem fzs das Gespräch über die Bewegung TVStud. Seit zwei Jahren unterstützt der fzs die Bewegung, die sich für deutschlandweite Tarifverträge in der Beschäftigung studentischer Angestellter einsetzt. Angelehnt an den TVStud-Tarif, den Berliner studentische Angestellte erwirken konnten, fordern sie bundesweit einheitliche Arbeitsrechte für Studierende, die von Hochschulen beschäftigt sind. “Ohne schlecht bezahlte studentisch Beschäftigte geht wenig in Forschung und Lehre. Noch immer existiert kein bundesweiter Tarifvertrag. Deswegen organisieren sich Studierende in der TV Stud-Bewegung gegen die prekäre Arbeitssituation.”, so Pablo Fuest vom fzs. Maike Schökel, die für den Studierendenrat Erfurt für die Planung der Tagung zuständig ist, ergänzt: “Für viele Studierende ist die Anstellung an der Hochschule der Einstieg in die Berufswelt. Diese Einstiege müssen sicherer und besser entlohnt werden, damit sie allen offenstehen. Dazu gehört auch, dass Urlaubsansprüche geltend gemacht und Krankheitstage vergütet werden.”
Auch die 200€-Einmalzahlung für Studierende wird Thema sein. “Wir haben gesehen, dass studentische Belange im politischen Geschäft schlicht egal sind. Da ist politischer Einsatz mit Nachdruck und studentische Organisierung nötig”, resümiert Fuest. Genau das ist die Aufgabe der Mitgliederversammlung in Erfurt. Die Studierendenschaft des Tagungsorts ist eine besonders Leidgeplagte: Nach einem Finanzloch von 11 Millionen Euro in den kommenden drei Jahre im Hochschulhaushalt spart die Universität Erfurt viel. Dort werden Studierende von Geldproblemen und Sparmaßnahmen der Hochschule regelmäßig negativ überrascht.