*Dieser Beitrag wurde automatisch übernommen und ist keine Veröffentlichung der LAK Bremen.*
Am 16.03.2024 ging die „Initiative gegen Machtmissbrauch an
Hochschulen“ mit Erkenntnissen aus einer Umfrage zu Erfahrungen
von Machtmissbrauch und psychischer Gewalt von Studierenden an
Musikhochschulen an die breite Öffentlichkeit. Bis März 2024
sammelte die Initiative 613 Erfahrungsberichte von über 161
Musikstudierenden an Musikhochschulen in Deutschland, Österreich
und der Schweiz. Eine erste Sammlung dieser Erfahrungsberichte
wurde bereits der Presse zur Verfügung gestellt. Ziel der Initiative ist
die Sichtbarkeit von Machtmissbrauch an Musikhochschulen und ein
Anstoß zu einer offenen Debatte über dieses systematische Problem.
Fay Uhlmann, Vorständ*in des freien zusammenschluss von student*innenschaften, äußert sich erschrocken und besorgt über
den Inhalt der Erfahrungsberichte:
„Die Berichte zeichnen ein verheerendes Bild des Alltags an
Musikhochschulen – verbale Schikane sind fester Teil der
Tagesordnung. Leistungen werden unkonstruktiv und
destruktiv kommentiert. Auch Rassismus und Sexismus sind
nach den Berichten keine Seltenheit. Darüber hinaus
berichten Studierende von physischen
Grenzüberschreitungen bis hin zu sexuellen Übergriffen.
Immer wieder sprechen sie die psychische Belastung durch
das an den Musikhochschulen Erlebte an, die sie über Jahre
aushalten mussten, was nicht zuletzt auch Auswirkungen auf
ihre körperliche und mentale Gesundheit hat. Das extreme
Machtgefälle zwischen Lehrperson und Student*in an
Musikhochschulen, durch Einzelunterricht oft noch viel
stärker als an anderen Hochschulen gegeben, wird in den
Berichten besonders klar. Für den fzs ist eindeutig –
Machtmissbrauch an Musikhochschulen ist ein strukturelles
Problem. „
Fay Uhlmann, Vorständ*in des freien zusammenschluss von student*innenschaften
Nach einer Sichtung der Umfrageergebnisse im Oktober widmete
sich die Initiative der Ausarbeitung eines Forderungskataloges zur
Prävention und Intervention gegen übergriffiges, unangemessenes
und missbräuchliches Verhalten an Musikhochschulen. Die Initiative
fordert unter anderem eine wissenschaftlich fundierte,
systematische Erhebung und Auswertung von Übergriffen, die
Anerkennung von Machtmissbrauch als strukturelles Problem an
Musikhochschulen, effektivere interne und externe
Kontrollstrukturen sowie die Einrichtung von internen und externen
Beratungsstellen.
Anneliese (Name zum Schutz der Identität geändert), eine ehemalige
Musikstudierende und Mitglied der Initiative, unterstreicht diese
Forderungen:
„Es muss JETZT gehandelt werden. In Musikhochschulen wird
Machtmissbrauch durch ein sehr starkes Machtgefälle,
überwiegend Einzelunterricht und eine starke Abhängigkeit
der Studierenden von den Professor*innen begünstigt. Diese
Strukturen müssen so angepasst und kontrolliert werden,
dass Übergriffe weniger oft passieren können. Es braucht eine
schnellere, transparente Aufklärung von Übergriffen, und ein
breites Unterstützungsangebot für Betroffene, innerhalb und
außerhalb der Hochschule. Letztlich ist es aber am
wichtigsten, dass wir ein Klima schaffen, in dem Betroffene
von Machtmissbrauch sich zu diesem äußern können. Viele
Studierende berichten, dass sie Angst vor Konsequenzen
haben, wenn sie ihre Erfahrungen an der Hochschule
ansprechen. Das darf nicht so weiter gehen! „
Annelise (Name zum Schutz der Identität geändert), Mitglied der Initiative
Die in der Pressemitteilung angesprochene und immer noch für
Teilnahme offene Umfrage finden sie unter:
https://www.soscisurvey.de/sturahfmweimarMacht/
Den vollständigen Forderungskatalog der Initiative finden sie unter:
https://www.fzs.de/forderungskatalog-zur-pravention-und-intervention-von-ubergriffigem-unangemessenen-und-missbrauchlichem-verhalten-an-musikhochschulen/