*Dieser Beitrag wurde automatisch übernommen und ist keine Veröffentlichung der LAK Bremen.*
Ab dem 1. Mai 2023 soll das 49€-Ticket in allen Bundesländern frei verkäuflich erhältlich sein. Doch Studierenden bietet es keinen Vorteil. Stattdessen werden die bestehenden Semestertickets durch die neue Ticketvariante im Verhältnis unattraktiver und bleiben gleichzeitig unabdinglich.
Die meisten Studierendenschaften der Bundesrepublik haben bereits Verträge mit regionalen Verkehrsbetrieben abgeschlossen, um über Solidarmodelle günstige Tickets bereitzustellen, deren monatlicher Preis durchschnittlich weit unter 49€ liegt. Aufgrund jährlicher Preiserhöhungen stellten die Semestertickets in der Vergangenheit schon eine stetig zunehmende Belastung für Studierende dar. Die Anträge auf Rückerstattungen, Fristverlängerungen und Beihilfe, die bei den selbstfinanzierten Studierendenschaften eingehen, häufen sich von Jahr zu Jahr. Hinzu kommen explodierende Heizkosten, inflationsbedingt rasend steigende Lebensmittelpreise und vor allem in Großstädten unverhältnismäßig hohe Mietkosten. Studierende können sich nicht auch noch höhere Mobilitätskosten leisten!
Perspektivisch plant die Bundesregierung sogar bereits die erste Erhöhung des „Deutschlandtickets“ auf 69€. Studierendenschaften können es sich deshalb nicht leisten, bestehende Verträge aufzukündigen und unkontrollierbare Preise in Kauf zu nehmen! Unter diesen Voraussetzungen können die Solidarmodelle nicht fallen!
Wer sich aber in Zukunft ein „Deutschlandticket“ kaufen will, um preiswert über die Städtischen Grenzen hinaus zu kommen, muss sich ab Mai je nach Bundesland zwei Tickets kaufen: Das studentische Solidarticket und das „Deutschlandticket“ des Bundes. Das ist absurd, wenn man bedenkt, dass das 49€- Euroticket den Geltungsbereich jedes existierenden Semestertickets enthält. Studierende werden hier nicht entlastet, sondern zahlen gleich doppelt! Das Resultat liegt auf der Hand: Obwohl das „Deutschlandticket“ angeblich dazu beitragen soll, dass die Tarifgrenzen Fallen, bleiben diese für Studierende weiterhin bestehen!
Es kann nicht sein, dass jede Studierendenschaft die Modalitäten ihres Semestertickets und die damit einhergehende Verwaltung selbst bewältigen muss, statt endlich eine bundesweit einheitliche Lösung zu schaffen.
Wir fordern Volker Wissing und die Landesverkehrsministerien dazu auf, diesem überbürokratisierten Ticketirrsinn ein Ende zu bereiten!
Um die finanziellen Folgen der aktuellen Krisen nicht weiter auf Studierende abzuwelzen und sie gleichzeitig in die notwendige Mobilitätswende einzubinden, fordern wir, dass parallel zum 49€-Ticket ab dem 1. Mai ein 9€-Bildungsticket für Studierende, Schüler*innen, Auszubildende und Frewilligendienstleistende etabliert wird.
Forderung, dass es aus ökologischen und sozialen Gründen kostenfreie Mobilität für alle braucht!