*Dieser Beitrag wurde automatisch übernommen und ist keine Veröffentlichung der LAK Bremen.*
Gestern am 31. März ist der trans* Day of Visibility. Viele Organisationen, die trans* und queere Community und ihre politischen Verbündeten weisen einerseits an diesem Tag auf die immer noch strukturell-ungerechte und -trans*feindliche Gesellschaft hin. Andererseits feiern trans* Menschen ihre Geschlechtsidentität und machen besonders an diesem Tag auf ihre Erlebnisse aufmerksam. Das unterstützen wir als fzs nachdrücklich. Als Bundesstudierendenvertetung fordern wir konkret seit der letzten Mitgliederversammlung vor wenigen Wochen den Abbau trans*feindlicher Strukturen an Hochschulen, eine unbürokratische und barrierearme Namensänderung, einen konsequenten Umgang mit trans*Feindlichkeit, der stets die Betroffenen-Perspektive unterstützt, mehr ernsthafte Sensibilisierung und eine Stärkung der Gleichstellungsstellen an den Hochschulen. Als fzs verstehen wir uns als Vorbild und um dieser Rolle gerecht zu werden rufen wir unsere Mitglieder und alle Studierendenschaften dazu auf, trans*-unterstützende Vereine und Organisationen sichtbar zu machen, an sie zu spenden oder zu Spenden aufzurufen.
Dazu führt Pablo Fuest, Vorstand im fzs, für die Bundesstudierendenvertretung aus: “Mit dem Beschluss Kein Platz für trans*-Feindlichkeit im Wissenschaftsbetrieb nehmen wir uns als Bundesstudierendenvertretung in die Pflicht, aktiv die trans*feindlichen Strukturen in der Gesellschaft dort anzugehen, wo wir es können. Es kann nicht sein, dass trans*Personen für eine Namensanpassung extra Geld zahlen, ständig mit dem abgelegten Namen, dem Deadname, angesprochen werden und wegen virulenter trans*-Feindlichkeit keinen Nebenjob finden, um irgendwie über die Runden zu kommen. Kurz gesagt: trans* Personen haben keine gute Zeit an Hochschulen – damit muss endlich Schluss sein. Hochschulen müssen zu Orten werden, an denen alle verschieden sein können. Man wird nicht jeden Kommentar unterbinden können. Es muss aber verdammt noch einmal alles dafür getan werden, dass trans*feindliche Strukturen der Vergangenheit angehören. Mit Schräubchen hier, Schräubchen da ist trans* Personen nicht geholfen. Wir müssen trans*unterstützende Strukturen stärken. Deswegen: Spendet an Selbstorganisationen und trans*-unterstützende Strukturen!”
Fay Uhlmann, Referent*in Feminismus der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften und Ausschussmitglied im fzs-Ausschus Frauen- und Genderpolitik, ergänzt: “Als nicht-binäre trans* Person erlebe ich ständig, wie strukturelle Diskriminierung mich und meine Erfahrungen unsichtbar machen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich auch an der Hochschule nicht erklären muss, was es bedeutet nicht-binär zu sein. Selbst Gleichstellungsbeauftragte wissen mit trans* Menschen leider zu oft nichts anzufangen. Es wird von Betroffenen verlangt, unbezahlte Aufklärungsarbeit zu leisten, anstatt dass uns geholfen wird. Das liegt nicht nur daran, das Gleichstellungsbeauftragte meist ehrenamtlich arbeiten, und damit kaum Zeit oder Ressourcen für Weiterbildungen zu trans* Themen haben.
Ständig muss ich Leute, die für mich eine binäre Anrede verwenden, korrigieren. Studieren will ich eigentlich auch noch, aber das scheint neben meiner Gremienarbeit, meinem Aktivismus und dem mühsamen und pathologisierenden Prozess einer medizinischen Transition schier unmöglich. Kurzum: Meine Sichtbarkeit muss ich mir mühsam erkämpfen, und damit sich endlich etwas ändert, opfere ich viel Zeit, die ich eigentlich für mein Studium brauche. Aber nichts machen ist für mich einfach keine Option.”
Hier findet ihr den aktuellen Beschluss Kein Platz für trans*-Feindlichkeit im Wissenschaftsbetrieb – Zur trans*-Feindlichkeit an deutschen Hochschulen.