*Dieser Beitrag wurde automatisch übernommen und ist keine Veröffentlichung der LAK Bremen.*
Das duale Studium wird vielen Studierenden immer wieder als effizientere Alternative zu anderen Studienformaten verkauft. Praxiserfahrung, gute Bezahlung, gesicherter Arbeitsplatz. Der Report der DGBjugend zeigt auf, dass diese Versprechen oftmals nicht eingehalten werden. Mehr noch, das duale Studium schließt deutlich schlechter ab als erwartet.
Besonders die soziale Lage dual Studierender ist trotz der Ausbildungsvergütung weiterhin prekär. Manche Belastungen, wie lange Pendelfahrten oder Zweitwohnungen in Hochschulnähe, lassen sich nur schwer vermeiden. Studierende an Privathochschulen zahlen darüber hinaus aber noch hohe Studiengebühren und werden kaum unterstützt. Selbst nach etwaigen Zuschüssen zahlen zwei Drittel über 500€ pro Monat, 44% sogar über 1000€. Von den durchschnittlich 1.169€ Ausbildungsvergütung bleibt damit quasi nichts mehr übrig. Aber auch an staatlichen Hochschulen können nur 47,4% ihren Lebensunterhalt gut selbst bestreiten.
„Man lockt Studierende in das duale Studium um Ihnen Zukunftssicherheit aufgrund von Praxiserfahrung vorzugaukeln, am Ende lässt man sie, wie so oft, am ausgestreckten Arm verhungern, während Sie sich noch aus dem durch das Studium angefallenen Schuldenhaufen rausbuddeln!“, erklärt Katrin Greiner, eine Vorständige des fzs.
Mehrkosten durch Pendeln oder Zweitwohnsitz, hohe Studiengebühren und schlechte Zukunftsperspektiven, aber wie ist das Studium an sich? Obwohl der Praxisteil das duale Studium mitunter ausmacht, erhalten nur die Hälfte der dual Studierenden ECTS Punkte für den betrieblichen Teil. Neben dem erhöhten Arbeitsaufwand im Betrieb, fällt also auch noch ein erhöhter Studienaufwand an, um dies auszugleichen. Die Studierenden kritisieren, dass die theoretischen und praktischen Inhalte des Studiums nicht gut aufeinander abgestimmt seien. Auch seien die Lernmittel, die die Unternehmen bereitstellen, bei einem Viertel der Studis defizitär.
„Das Konzept duales Studium ist lange nicht zu Ende gedacht. Man verspricht den Studierenden Sicherheit und Praxisbezug und lässt Ihnen schlechte Arbeitsbedingungen und Mehraufwand in der Theorie übrig. Wenn der Bund den Fachkräftemangel in den Griff kriegen will, wird es endlich Zeit die Arbeits- und Lernbedingungen von Studierenden zu verbessern und ihnen zuzuhören!“, stellt Niklas Röpke, Vorstand des fzs, heraus.
„Duales Studium muss neu und fair gedacht werden: keine Ausbeutung von Studierenden in Betrieben, faire Bezahlung und eine gerechte Anerkennung der betrieblichen Ausbildungsphasen!“, fordert Carlotta Eklöh, Referentin für gute Lehre und Arbeitsbedingungen an Hochschulen.